[00:00.000] 作曲 : Richard Strauss[00:22.666]Ich habe keine guten Nächte. Weisst du[00:29.845]kein Mittel gegen Träume?[00:37.544]Träumst du, Mutter?[00:43.899]Wer älter wird, der träumt. Allein es lässt sich[00:59.617]vertreiben. Es gibt Bräuche.[01:05.465]Es muss für alles richtige Bräuche geben.[01:18.468]Darum bin ich so[01:21.515]behängt mit Steinen. Denn es wohnt in jedem[01:28.149]ganz sicher eine Kraft. Man muss nur wissen,[01:39.081]wie man sie nützen kann. Wenn du nur wolltest,[01:45.356]du könntest etwas sagen, das mir nützt.[01:52.273]Ich, Mutter, ich?[01:55.385]Ja, du! denn du bist klug.[02:00.830]In deinem Kopf ist alles stark.[02:05.738]Du könntest vieles sagen, was mir nützt.[02:14.800]Wenn auch ein Wort nichts weiter ist! Was ist denn[02:25.012]ein Hauch! und doch kriecht zwischen Tag und Nacht,[02:37.068]wenn ich mit offnen Augen lieg', ein Etwas[02:45.616]hin über mich, es ist kein Wort, es ist[02:58.055]kein Schmerz, es drückt mich nicht, es würgt mich nicht,[03:10.999]nichts ist es, nicht einmal ein Alp, und dennoch[03:25.311]es ist so fürchterlich, dass meine Seele[03:31.486]sich wünscht, erhängt zu sein, und jedes Glied[03:36.814]in mir schreit nach dem Tod, und dabei leb' ich[03:44.895]und bin nicht einmal krank; du siehst mich doch:[03:49.167]seh' ich wie eine Kranke? Kann man denn[03:54.151]vergehn, lebend, wie ein faules Aas?[04:01.628]kann man zerfallen, wenn man garnicht krank ist?[04:06.420]zerfallen wachen Sinnes, wie ein Kleid,[04:13.243]zerfressen von den Motten? Und dann schlaf' ich[04:32.261]und träume, träume! dass sich mir das Mark[04:38.685]in den Knochen löst, und taumle wieder auf,[04:44.625]und nicht der zehnte Teil der Wasseruhr[04:48.749]ist abgelaufen, und was unter'm Vorhang[04:57.147]hereingrinst, ist noch nicht der fahle Morgen, nein,[05:04.414]immer noch die Fackel vor der Tür,[05:07.664]die grässlich zuckt wie ein Lebendiges[05:10.861]und meinen Schlaf belauert.[05:15.654]Diese Träume müssen[05:17.389]ein Ende haben. Wer sie immer schickt:[05:24.749]ein jeder Dämon lässt von uns, sobald[05:30.561]das rechte Blut geflossen ist.[05:42.091]Ein jeder![05:44.068]Und müsst' ich jedes Tier, das kriecht und fliegt,[05:49.321]zur Ader lassen und im Dampf des Blutes[05:54.414]aufsteh'n und schlafen gehn wie die Völker[06:00.165]des letzten Thule in blutroten Nebel:[06:06.029]ich will nicht länger träumen.